Plan G, Newsletter #12 — Von Versprechen und deinen Rechten

Plan G — Gesundheit verstehen
4 min readMar 2, 2020

Als Medizinjournalistinnen wünschen wir uns naturgemäß mehr Aufmerksamkeit für unsere Themen. Was kann es Spannenderes geben als die Erforschung von Krankheiten und den wirksamen Behandlungen? Allerdings hat das auch eine Kehrseite, die wir gerade erleben: Wenn Liveticker um die Wette rennen, um die neuesten Nachrichten bei einer sich entwickelnden Epidemie zu verbreiten. Und dann steht die Frage im Raum: Was ist gerade schlimmer — die Gefahr durch das Virus oder die virale Ansteckung mit Sorge und kopfloser Hysterie?

Deshalb möchten wir mit diesem Newsletter gerne ein bisschen mehr „wachsame Gelassenheit“ verbreiten, um unseren Gesundheitsminister mal zu zitieren. Wenn sich jede*r ein paar allgemeine Hygiene-Regeln zu Herzen nimmt und für den Fall vorsorgt, eventuell einige Tage zu Hause bleiben zu müssen, ist nach unserer Einschätzung schon sehr viel getan, um den ganz normalen Alltagsgeschäften trotz Corona-Virus in Ruhe nachgehen zu können. Und bitte kauft nicht in Panik denjenigen Mundschutz und Atemmasken weg, die sie tatsächlich brauchen — Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, und denen mit Immunschwäche, etwa nach einer Organtransplantation. Zuverlässige und aktuelle Informationen zur Situation in Deutschland gibt es beim Robert-Koch-Institut. Und wer auf Twitter ist, kann den Journalisten-Kollegen Lars Fischer und Kai Kupferschmidt folgen, die sich mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen.

Was auch gut tut: Sich mit Dingen beschäftigen, die schon lange wichtig sind und wichtig bleiben werden. Zwei Beispiele für solche Themen findest du in unseren beiden Artikeln, die im Februar erschienen sind.

Kennst du deine Rechte als Patient*in?

Als Patient*in bist du Teil des medizinischen Teams. Das bedeutet nicht nur, dass du das gute Recht hast mitzuentscheiden, wie deine Behandlung gestaltet wird — du hast noch viele weitere Rechte gegenüber dem medizinischen Behandlungsteam und den Krankenkassen. Seit 2013 sind sie im Patientenrechtegesetz verbrieft. Doch vielen Menschen ist weder das Gesetz ein Begriff, noch denken sie daran, wenn eine Krankheit ihre volle Aufmerksamkeit beansprucht. Deshalb ist es eine gute Idee, sich mit den eigenen Rechten zu beschäftigen, bevor du krank wirst. Einen Überblick über die allgemeinen Rechte habe ich im Beitrag zusammengestellt, der genauso heißt wie die Überschrift zu diesem Abschnitt: Kennst du deine Rechte als Patient*in? Situationen, in denen es helfen kann, einen Überblick zu haben, gibt es viele, zum Beispiel, wenn die Krankenkasse deinen Antrag auf Kostenübernahme einer Maßnahme ablehnt. Vielleicht hast du bisher gedacht, dass du die Ablehnung hinnehmen musst? Dann wirf am besten mal ein Auge auf den Text …

Die Versprechen der „personalisierten Medizin“ — Teil 3 der Serie „Mythen bei medizinischen Tests“

Das Wissen in der Medizin vermehrt sich ständig — zum Glück! Schwer, da den Überblick zu behalten. Vor allem, wenn sich neue Verfahren so vielversprechend anhören, wie die der „personalisierten Medizin”: Sie soll es möglich machen, eine ganz genau auf dich zugeschnittene Behandlung zu finden. Eine, die möglicherweise zu deiner einzigartigen genetischen Ausstattung optimal passt. Eine Voraussetzung dafür ist dann, dass du einen Test machen lässt, der dich einer bestimmten Gruppe zuordnet, bei der man möglicherweise eine besonders gut wirksame oder verträgliche Behandlung in petto hat. In dieser kurzen Beschreibung verstecken sich allerdings mehrere Fallstricke: Eine Bezeichnung, die man schnell falsch verstehen kann. Ein Versprechen, von dem wir noch nicht wissen, wie oft und wie gut es überhaupt zutrifft. Und Tests, deren Aussagekraft man unter Umständen nur schwer beurteilen kann und die noch dazu oft sehr teuer sind. Zu diesen und weiteren Fragen rund um die Versprechen der „personalisierten Medizin“ hat Iris recherchiert. Herausgekommen ist eine echte Wissensperle, wie ich finde.

Tests haben es in sich

Das Beispiel der Tests im Rahmen der „personalisierten Medizin“ ist bereits der 3. Teil der Serie „Mythen rund um diagnostische Tests“. Und immer wieder stellen wir fest: Diese Artikel sind dringend nötig — etwa wenn rund um den Weltkrebstag Anfang Februar irreführende Werbung für die „Krebsvorsorge“gestreut wird. Über die Fallstricke der Früherkennung hatten bereits in einem früheren Artikel berichtet.

Oft sind Tests ein wichtiges diagnostisches Mittel. Aber für den Einsatz in der Gesundheitsversorung sind einige Dinge zu beachten: Ein Test muss nicht nur zuverlässig die richtigen Ergebnisse liefern. Genauso entscheidend ist, dass diese Ergebnisse auch richtig interpretiert und kommuniziert werden. Das hat Iris im 1. Teil der Serie gut verständlich erklärt.

Ein Beispiel aus der Praxis, an dem du das gut nachvollziehen kannst, ist der Bluttest, mit dem man in der Frühphase von Schwangerschaften nach Krankheiten beim Ungeborenen sucht. Im Ärzteblatt ist dazu ein interessanter Artikelerschienen, den du mithilfe von Iris’ Text sicher viel leichter lesen kannst — trotz Fachsprache …

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Herzliche Grüße, auch von Iris,

Silke

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